Entwicklung der Pflege

Die Geschichte der Pflege ist so alt, wie der Mensch selbst. Denn jeder ist von Geburt an pflegebdürftig und auf Hilfe angewiesen.
Die erste Dokumentierte Pflege reicht bis in das 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. zurück und wurde durch die frühchristlichen Diakonissen durchgeführt. Sie waren Helfer des Priesters und auch zuständich für die Betreuung von kranken Gemeindemitgliedern. Es wurde das erste Armenhaus und im Heiligen Land ein Kloster mit einer Pilgerherberge gegründet.
Zunächst blieb die Pflege im Kloster und somit weiter eine religiöse Lebensaufgabe, sich um die Armen, Kranken, Siechenden und Behinderten zu kümmern. Einen großen Aufschwung in der Klosterpflege gab es während der Kreuzzüge. Dort bildeten sich Pflegeorden wie die Johanniter, Templer und der Deutsche Orden. Diese hatte die Aufgabe, kranke Pilger zu pflegen. Im dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurden jedoch viele Kloster und somit die ebenfalls angesiedelten Armenhäuser zerstört oder aufgegeben. Mit dem Ende des Kriegs und Beginn der Entwicklung des Handels wurden schließlich Spitäler und Hospize gegründet, da die Versorgung der vorhandenen Kloster nicht mehr ausreichte. Um den Seuchen vorzubeugen, welche zu dieser Zeit keine Seltenheit waren, wurden vor den Stadttoren sogenannte Pesthäuser, Leprosenhäuser und Franzosenhäuser erbaut.

Vinzenz von Paul (1581-1660)

Anfang des 18. Jahrhunderts wurden zahlreiche neue Orden gegründet durch die Katholische Ordenspflege. Einer dieser Orden ist die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern der 1634 durch Vinzenz von Paul gegründet worden ist. Er begann die Bewerberinnen für den Pflegeorden vor der Aufnahme den Leumund zu prüfen (soziale Einschätzung). Dadurch wurde Qualität in der Pflege erzielt und in Krankenhäußern mit Ordenschwestern galt  ein guten Ruf.

 

Theodor Fliedner (1800-1864)

Die Industrialisierung begann im 19. Jahrhundert und somit gab es eine einschneidende Veränderung der Gesellschaft durch die stark anwachsende Bevölkerung. Dadurch entstand eine hohe Kindersterblichkeit, Armut, ungünstige Lebensbedinungen, viele Krankheiten und Seuchen.
Daraufhin stieg der Bedarf an qulilfizierter Pflege.
Die Frühchristliche Idee der Diakonie wurde schließlich wieder von Theodor Fliedner entdeckt und hat 1836 in Kaiserswerth eine Krankenanstalt gegründet. Nun wurden die Anwerterinnen 5 Jahre lang ausgebildet, mit hohen Ansprüchen an die körperliche-, charakterliche Eignung als auch der Allgemeinbildung. Dies war in der damaligen zeit eine gute Möglichkeit für unverheiratete und protestantische Frauen, einen Beruf auszuüben ohne in der Gesellschaft geächtet zu werden.

 

Florence Nightingale (1820-1910)

Eine Frau aus der englischen Oberschicht stammend, nahm an der Ausbildung in Kaiserswerth teil. Im Krieg 1854-1856 pflegte Florence Nightingale viele verwundete Soldaten. Hier konnte Nightingale viel Erfahrung sammeln. So entwickelte Sie mit der Erfahrung und der Pflege der verwundeten Soldaten die Grundlage für Nightingales Pflegetheoretischen Ansatz.
Mit der Rückkehr aus dem Krieg  gründete Nightingale in England am St.-Thomas-Hospital schließlich eine Krankenpflegeschule "Pflege ist Kunst und Wissenschaft".

 

Agnes Karll (1868-1927)

Agnes Karll schaffte die Grundlage für die Organisation der konfessionell ungebundenen Krankenpflege (wilde Schwestern). Sie arbetete von 1891-1901 als Privatpflegerin. Agnes Karll setzte sich dafür ein, dass jeder bei Krankheit abgesichert war, es eine 3-jährige Ausbildung gab und für das Recht der Bezahlung. Dies war nicht gern gesehen, denn durch die Bezahlung wurde der Beruf "nicht mit Berufung und Hingabe" durchgeführt. 1903 Gründete Sie die Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands (heute DBfK -> Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe/Krankenpflege).

 

Pflege als Aufgabe der Frauen

In den Jahren von 1875-1955 galt der Beruf der Krankenpflege als ein typischer Frauenberuf, da die häusiche Arbeit und die Krankenpflege sehr nah beieinander liegen. Dies erklährt sich auch aus dem damaligen gesellschaftlichen Rollenverständis. Der  Mann hatte mit er Erziehung, der Pflege der Alten, Kranken und Behinderten nichts zu tun. Somit wurde dies als selbstverständlche Aufgabe der Frau gesehen.
Krankenpflegerinnen waren ausschließlich dem Arzt unterstellt/dienten nur als Unterstützung. Zu dieser Zeit galt als beste Voraussetzung für die Pflege, Intuition und dienende Haltung der Frau.

Nach und nach gab es einen Aufschwung in der Pflege, das Gesundheitswesen wurde immer teurer, Pflegende mussten immer mehr funktionell, rational und zielorientert arbeiten. Dabei wurde korrektes Verhalten vorausgesetzt.
 In den 1960 Jahren sollte schließlich jeder ein Recht auf die beste medizinische Behandlung und Pflege haben. Mit der Entwicklung und dem ökonomischen Wohlstand wurden auch immer mehr fortschritliche Technologien angewendet.
Zehn Jahre später kommen die Männer auch spärlich in die Pflege. Es wird immer mehr Interesse an wissenschaftlichen Pflegetheiorien gezeigt und problemorientiert gearbeitet. Auch das persönliche Wohl des Patienten steht nun im Vordergrund.
1980 entwickelte sich der Professionalisierungsprozess, Pflegende zeigen Initiative und habe Fachwissen.
1985 Entwicklung des Krankenpflegegesetzes -> es werden Pflegestudiengänge angeboten -> eine große Zahl an Weiterbildungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung.